Wissenswertes

Ahnenforschung und Archive

Noch im 19. Jahrhundert bestand Deutschland aus einer Vielzahl von Königreichen, Herzogtümern und Grafschaften. Eine zentrale Verwaltung mit der Registrierung der Bevölkerung gab es nicht. Bis 1871 war es eine zentrale Aufgabe der Pfarreien in den Kirchenbüchern die Geburten, Heiraten und Sterbefälle zu registrieren. Die Aufzeichnungen reichen jedoch oft bis in das 16. Jahrhundert zurück, je nachdem, wie die Bestände über die Kriege und politischen Unruhen geschützt werden konnten.
Parallel zu den Kirchenbüchern liegen interessante Unterlagen bei den staatlichen Archiven. Hier sind Bürgerlisten, Aufstellungen der Leibeigenen, Militärlisten, Unterlagen zu Erbteilungen und vieles mehr zu finden.

Noch Anfang des 19. Jahrhunderts konnte ein Umzug von wenigen Kilometern den Wechsel in ein anderes Herrschaftsgebiet bedeuten. Dies kam einer Auswanderung gleich. Allein in Baden-Württemberg gab es unzählige Herrschaftsbereiche. Für diejenigen, die dieses Wagnis eingingen, konnte es bedeuten, hierfür eine Erlaubnis einholen oder einen Antrag zur Aufnahme als Bürger stellen zu müssen.

Für den Familienforscher bedeutet dies, die Wege der Ahnen anhand der Urkunden in den verschiedenen Archiven herauszufinden und nachzuvollziehen. Hierzu ist nicht nur Kenntnis über die Archivbestände vonnöten, sondern auch über den geschichtlichen Hintergrund der Gemeinden und Regionen. Hierbei werden alle zur Verfügung stehenden Archivalien ausgewertet und – soweit erlaubt – Kopien der Dokumente angefertigt.

Kurz gesagt: Archivarbeit ist die Basis der Genealogie . Ohne die Recherche in den umfassenden Sammlungen der unterschiedlichen Archive ist keine genealogische Forschung möglich.


Überblick über die wichtigsten Archive
in Baden-Württemberg:

Kirchliche Archive der evangelischen Kirche:

Landeskirchliches Archiv in Stuttgart u.a. mit den Kirchenbüchern aus Württemberg

Landeskirchliches Archiv in Karlsruhe u.a. mit den Kirchenbüchern aus Baden

 

Kirchliche Archive der katholischen Kirche:

Diözesanarchiv in Rottenburg u.a. mit den Kirchenbüchern aus Württemberg

Erzbischöfliches Archiv in Freiburg u.a. mit den Kirchenbüchern aus Baden.

 

Wenn es die Forschung erfordert kann sich auch ein Besuch direkt beim Pfarramt lohnen.

 

Weitergehende Forschung führt in die staatlichen oder/und privaten Archive:

Zusätzlich wird im zuständigen Gemeinde- oder Landesarchiv nach Unterlagen gesucht. Hier wartet ein reicher Fundus an Archivalien zur Vertiefung der Ahnenforschung wie z. B. Einwohnerlisten, Militärlisten, Lagerbücher, Inventuren, Teilungen und vieles mehr.

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